Neurochirurgie (Friedrichstadt)

Wachoperation

Die Sprache ist eine der wichtigsten Funktionen die wir haben. Im Hirn ist diese Funktion in umschriebenen Regionen organisiert, die man als Sprachzentrum bezeichnet. Bei den meisten Menschen ist die Sprache auf dem Stirn- und Schläfenlappen der linken Hirnhälfte lokalisiert. Bei jedem einzelnen Menschen bestehen jedoch Unterschiede, die um so größer werden wenn z.B. langamwachsende Tumoren das Sprachzentrum betreffen oder eine Linkshändigkeit besteht.

Durch spezielle Messungen mit der () kann indirekt das Sprachzentrum dargestellt werden. Diese Bilder Können dann mit der Neuronavigation während der Operation behilflich sein. Sowohl diese  UNtersuchung als auch die VErschiebung des Hirngewebes bei einer Operation führen jedoch zu einer Ungenauigkeit bis zu 1cm, so dass es unerläßlich ist die Sprachfunktion während der Operation zu überprüfen und das Sprachzentrum millimetergenau während der Operation zu lokalisieren.

Dazu führen wir regelmäßig Operationen durch, bei denen das Schmerzempfinden am Kopf durch einer Regionalanästhesie ausgeschaltet wird. Der Patient ist bei der Operation wach, so dass wiederholt Sprachtestungen durch eine Logopädin erfolgen. Durch den Operateur kann testweise über einen Stimulationselektrode die Hirnrinde gereizt werden und so für diesen Moment die Funktion gestört werden. Kommt es dabei zu einer Sprachstörung kann auf den Millimeter genau die Funktion auf der Hirnrinde lokalisiert und im weiteren Operationsverlauf geschont werden.

Unsere erste Wachoperation haben wir im Februar 2016 durchgeführt. Wachoperationen können bei Tumoren, Cavernomen aber auch Aneurysmen nötig sein.